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Grundsätze und Hinweise zum Distanzunterricht bzw. zur Verknüpfung von Präsenz- und Distanzunterricht

Rechtliche Vorgaben, Verständnis und Bedeutung des Distanzunterrichts
  • In Anlehnung an die Handreichung des Schulministeriums zur „lernförderlichen Verknüpfung von Präsenz- und Distanzunterricht“ verstehen wir Distanzunterricht als von den Lehrkräften begleitetes Lernen auf der Grundlage der geltenden Unterrichtsvorgaben (Richtlinien, Kernlehrpläne, schulinterne Lehrpläne, Prüfungsordnungen). Er ergänzt den Präsenzunterricht in der herkömmlichen Form und als gleichwertige Unterrichtsform.1

  • Grundsätzlich sind Schülerinnen und Schüler verpflichtet, am Präsenz- wie auch am Distanzunterricht teilzunehmen.

  • Der Distanzunterricht folgt dem regulären Stundenplan. Die Schülerinnen und Schüler sind verpflichtet, Arbeitsergebnisse fristgerecht einzureichen.

  • Im Distanzunterricht erbrachte Leistungen unterliegen den gleichen gesetzlichen Vorgaben zur Leistungsüberprüfung wie im Präsenzunterricht. Die Leistungsbewertung erstreckt sich auch auf die im Distanzunterricht vermittelten Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten der Schülerinnen und Schüler.

  • Klassenarbeiten und Prüfungen finden in der Regel im Rahmen des Präsenzunterrichts statt. Auch Schülerinnen und Schüler mit corona‐relevanten Vorerkrankungen sind verpflichtet, an den schriftlichen Leistungsüberprüfungen unter Wahrung der Hygienevorkehrungen teilzunehmen.“2

 

 

1 Vgl. Zweite Verordnung zur befristeten Änderung der Ausbildungs- und Prüfungsordnungen gemäß §52 SchulG

2 Ministerium für Schule und Bildung des Landes NRW (2020): Handreichung zur lernförderlichen Verknüpfung von Präsenz- und Distanzunterricht, S. 13

Wann nehmen Schülerinnen und Schüler am Distanzunterricht teil?

  • im Falle einer vom Gesundheitsamt angeordneten Quarantäne

  • bei relevanten Vorerkrankungen, bei denen eine Teilnahme am Präsenzunterricht eine gesundheitliche Gefährdung darstellen könnte (bei längerem Fehlen mit Attest des Arztes)

  • im Falle einer Schließung von Lerngruppen nach einem Infektionsfall

  • im Falle eines Unterrichts in kleineren Gruppen mit einem Wechsel von Präsenz- und Distanzunterricht (Hybridunterricht)

  • im Falle einer zeitweisen Schulschließung wegen erhöhten Infektionsgeschehens

 

 

 

Welche Leitlinien verfolgen wir im Distanzunterricht? Wie wird dieser praktisch umgesetzt?

So viel asynchrone Kommunikation wie möglich, so viel synchrone Kommunikation wie nötig.“1

Ein kompletter Online-Schultag wäre nicht sinnvoll, daher wechseln persönliche und zeitgleiche Kommunikation (synchron) und indirekte, zeitversetzte Kommunikation (asynchron) ab. Es sind klare Vereinbarungen zu treffen für die Kommunikation, das Lernen und Lehren sowie den Umgang mit Ergebnissen.

  • Beziehung und Kommunikation: Unser Anliegen ist, die Schülerinnen und Schüler nicht nur beim Lernen, sondern auch bei ihrer persönlichen Entwicklung zu begleiten und ein verlässlicher Ansprechpartner auch in von Unsicherheit geprägten Zeiten zu sein.
    Die
    Klassenlehrerteams und Jahrgangsstufenleitungen laden in Phasen vollständigen Distanzunterrichts regelmäßig zu Videokonferenzen ein, die den Zusammenhalt fördern, dem persönlichen Austausch und der Reflexion der Schulwoche dienen. Soweit technisch möglich, werden Schülerinnen und Schüler, die sich in angeordneter oder attestierter Quarantäne befinden, zur Teilnahme am Unterricht per Videochat eingeladen.
    Die Zuordnung von
    Lerner-Teams kann helfen, den Kontakt unter den Mitschülerinnen und Mitschülern aufrecht zu erhalten und auch für das Lernen zu nutzen (kooperatives Arbeiten, Helfersysteme, Vergleich von Ergebnissen).

  • Transparenz: Der Unterricht auf Distanz folgt dem regulären Stundenplan.
    IServ
    ist unsere Kommunikations- und Lernplattform. Hier werden Aufgaben und Materialien bereitgestellt, Fragen geklärt, Videokonferenzen abgehalten, Arbeitsergebnisse hochgeladen und Rückmeldungen gegeben. Im jeweiligen Ordner unter Dateien können Lehrkräfte wie auch Schülerinnen und Schüler Materialien bereitstellen, die längerfristig verfügbar sein sollen (für die ganze Gruppe sichtbar). Wir arbeiten bei den Lernmaterialien mit gängigen Formaten (wie PDF, JPG, mp3, mp4). Im Aufgabenmodul stellen die Lehrkräfte zu Beginn der jeweiligen Unterrichtsstunde Aufgaben und aktuelle Materialien bereit. Sie setzen eine Frist zur Abgabe, die Schülerinnen und Schüler sind verpflichtet, angeforderte Ergebnisse hochzuladen (nur für Lehrkraft sichtbar). Während der Unterrichtsstunden ohne Videokonferenzen finden sich die Lerngruppe und die Lehrkraft im Modul Messenger zusammen, können sich dort austauschen und Fragen klären (nur bei vollständigem Distanzunterricht der Lerngruppe). Regelmäßig lädt die Lehrkraft zu Videokonferenzen während der Unterrichtszeit ein (möglichst in einer Doppelstunde); die Teilnahme ist verpflichtend. Das Office-Modul ermöglicht es, Microsoft-Office-Dokumente zu öffnen, zu bearbeiten und zu speichern. Im Forum können Schülerinnen und Schüler Themen diskutieren sowie bei Fragen einander bei Tipps geben und erhalten.

  • Verlässlichkeit: Die unterrichtliche Kommunikation findet von Montag bis Freitag während der üblichen Unterrichtszeiten statt. Die Schülerinnen und Schüler erhalten entsprechend dem Stundenplan Aufgaben und Materialien sowie regelmäßiges Feedback. Rückmeldungen zu Arbeitsergebnissen erfolgen i. d. R. zeitnah, spätestens nach einer Woche, soweit nicht anders verabredet.

  • Abwechslung: Die Aufgabenformate wechseln zwischen kurzfristigen Übungen und längerfristigen, projektorientierten Aufgaben; sie wechseln zwischen Einzelarbeit und kollaborativem Lernen.

  • Beständigkeit: Wir bauen auf vertrauten Konzepten (selbstgesteuertes Lernen) und Vorgehensweisen auf und nehmen wie bisher Möglichkeiten der Binnendifferenzierung wahr. Auch die regelmäßige Lernberatung bei den Klassenlehrerinnen und -lehrern findet in gewohnter Weise statt.

Wir stellen Checklisten, Lernpfade und Lernpläne samt den zugehörigen Materialien bereit. Auch Fächer außerhalb von Deutsch, Mathematik und Englisch können auf die bekannten Strukturen zurückgreifen.
Wir bieten Aufgaben auf verschiedenen Niveaustufen an.

Wir führen Förder- und Fordermaßnahmen nach Möglichkeit fort.

Lernberatung kann per Telefonat oder Videochat stattfinden, im Einzelfall auch per Hausbesuch.

  • Unterstützung: Es finden regelmäßig Videokonferenzen statt, zu denen die Lehrkraft einlädt. Die Schülerinnen und Schüler können Beratung und Unterstützung in Anspruch nehmen und erhalten regelmäßig Rückmeldungen zu ihren Ergebnissen. Auch Eltern bzw. Erziehungsberechtigte können sich mit Fragen an das Klassenlehrerteam wenden.
    Auch die Teams der
    Sonderpädagogik und Sozialpädagogik wie auch die Beratungslehrkräfte stehen für eine individuelle Unterstützung von Schülerinnen und Schülern zur Verfügung.
    Schülerinnen und Schüler, die zu Hause keine digitalen Endgeräte nutzen können, können
    Unterstützung bei der Ausstattung seitens der Schule erhalten. Ansprechpartner sind die Klassenlehrerteams.

  • Überprüfbarkeit: Die Schülerinnen und Schüler reichen Arbeitsergebnisse entsprechend den Hinweisen der Lehrkraft über das IServ-Aufgabenmodul ein und erhalten regelmäßig eine Rückmeldung (per Mail, per Video oder Telefonat).

  • Evaluation: Nach längeren Phasen des Distanz- bzw. Hybridlernens führen wir eine Befragung von Schülerinnen und Schüler, Eltern und Lehrkräfte zu ihren Erfahrungen (z. B. mit Edkimo) und nutzen die Rückmeldungen für eine Weiterentwicklung unseres Konzepts.

1 Ministerium für Schule und Bildung des Landes NRW (2020): Handreichung zur lernförderlichen Verknüpfung von Präsenz- und Distanzunterricht, S. 25

Wie kann ein Wechsel zwischen Präsenz- und Distanzunterricht erfolgen?

  • Aufteilung der Lerngruppe: Die Schule teilt die Klassen und Kurse in je zwei Lerngruppen ein (falls das Schulministerium für NRW keine anderslautenden Vorgaben macht).

  • Täglicher Wechsel: Diese wechseln täglich zwischen Präsenz- und Distanzunterricht.

  • Unterricht nach Stundenplan: Präsenz- und Distanzunterricht folgen dem regulären Stundenplan.

  • Flipped Classroom: Bei diesem Vorgehen wird in der Distanz Wissen (nach Anleitung) eigenständig erarbeitet und kann im Präsenzunterricht angewendet, reflektiert und auf weitere Zusammenhänge übertragen werden.

Welche Leitlinien gelten für den Präsenzunterricht? Wie sieht die Praxis aus?

  • Erklären und Verstehen: Im Präsenzunterricht können neue Themen eingeführt und erklärt werden, so dass die Schülerinnen und Schüler im eigenständigen Lernen sinnvoll üben und vertiefen können.

  • Kommunikation und Kooperation: Hier stehen Methoden im Vordergrund, die im Distanzunterricht nicht oder nur in begrenztem Maße eingesetzt werden können: vor allem also Austausch, Kooperation, Diskussion, Präsentationen.

  • Kontrolle / Auswertung, Reflexion, weitere Planung: Außerdem werden in der Distanz erledigte Aufgaben ausgewertet, Lernprozesse reflektiert und eine Basis für eine erfolgreiche Weiterarbeit geschaffen.

  • Miteinander: Austausch und Gemeinschaft sollen helfen, Erfahrungen zu verarbeiten, Lerndruck zu nehmen und für weitere Anstrengungen zu motivieren.

Wer ist wofür verantwortlich?

  • Schulleitung: Rahmenbedingungen und Organisation, Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsamt

  • Klassenlehrerteams: erste Ansprechpartner/innen für ihre Schülerinnen und Schüler sowie deren Eltern bzw. Erziehungsberechtigte, halten den Kontakt (z. B. über Videokonferenzen in den Klassenstunden, durch Telefonate und Mails), stellen bei Bedarf Planungshilfen bereit, unterstützen die Zuordnung von Lernpatinnen und -paten, helfen ggf. bei der Beschaffung von digitalen Endgeräten, vermitteln bei Bedarf an Beratung und Unterstützung an die dafür Verantwortlichen…

  • Fachlehrkräfte: stellen Aufgaben und Materialien bereit (Dateien, Aufgabenmodul), beraten und unterstützen (Videokonferenzen, Messenger, Mails, Telefonate…), fordern Ergebnisse ein, geben Rückmeldungen und beurteilen Leistungen…

  • Lehrkräfte im Bereich Förderung: stellen Maßnahmen und Materialien zur Förderung bereit, laden zu Videokonferenzen ein, beantworten Fragen und unterstützen…

  • Sonderpädagog/innen: beraten die Lehrkräfte, stellen Materialien bereit, unterstützen Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf…

  • Schulsozialarbeit: unterstützen und begleiten einzelne Schülerinnen und Schüler, machen ggf. Hausbesuche, vermitteln weitere Hilfsangebote…

  • Beratungslehrkräfte: unterstützen und begleiten einzelne Schülerinnen und Schüler, bieten Sprechstunden an, vermitteln weitere Hilfsangebote…

  • Schülerinnen und Schüler: nehmen regelmäßig am Präsenz- und Distanzunterricht teil, verfolgen aktiv ihre Bildungsziele, lernen nach Stundenplan, holen bei Schwierigkeiten Hilfe ein, reichen fristgerecht Arbeitsergebnisse ein, setzen sich mit Rückmeldungen auseinander und nutzen sie für die Weiterarbeit, halten den Kontakt zu ihren Mitschülerinnen und Mitschülern…

  • Eltern und Erziehungsberechtigte: helfen bei der Ausstattung mit digitalen Endgeräten, WLAN sowie einem Drucker, unterstützen einen geregelten Tagesablauf und die Arbeit nach Stundenplan während der Distanzphasen, kontaktieren bei Schwierigkeiten zeitnah das Klassenlehrerteam (Jg. 5-10) bzw. die Beratungslehrkräfte (Oberstufe)...

 

Hier finden Sie unser Konzept Präsenz- und Distanzunterricht mit Anhang